Ein Abend der Superlative: Rossini-Kooperation setzt musikalischen Meilenstein in Neuenbürg
Gymnasium und Kantorei erstmals vereint – Hunderte Besucher erleben außergewöhnliches Adventskonzert
Das Weihnachtskonzert in der voll besetzten Stadtkirche in Neuenbürg wurde im Jubiläumsjahr der Stadt Neuenbürg zu einem Ereignis, das weit über die üblichen Erwartungen hinausging. Die zahlreichen Besucher erlebten einen musikalischen Abend, dessen strahlender Höhepunkt die erstmalige Zusammenarbeit des Gymnasiums, der Jugendmusikschule und dem Bezirkskantorat Neuenbürg war. Gemeinsam wagten sich die Ensembles an ein Werk von besonderem Rang: Gioachino Rossinis Petite Messe solennelle – ein Meisterwerk der Chorliteratur, das an diesem Abend mit beeindruckender künstlerischer Geschlossenheit und emotionaler Kraft zum Leben erwachte.
Unter der Leitung von Jörg Hankele (Schüler-Eltern-Lehrer-Chor) und Sun Kim (Kantorei) entfaltete sich ein großbesetzter Klangkörper. Schon die ersten Takte machten deutlich, dass hier eine besondere künstlerische Konstellation zusammengefunden hatte: präzise geführt, transparent im Klang und diese Spannung zwischen inniger Bitte und musikalischer Eleganz – getragen von einer bemerkenswerten klanglichen Homogenität und einem sicheren Gespür für phrasierten Aufbau. Die Solistinnen Flora und Stella Renk setzten glanzvolle Akzente, während Christian Knebel am Klavier und Sun Kim an der Orgel für eine stilvolle, technisch souveräne und zugleich lyrisch sensible Begleitung sorgten.
Auch der Weg zu diesem Kulminationspunkt war musikalisch reich und sorgfältig gestaltet. Gleich zu Beginn überzeugten die Unterstufenchöre unter der Leitung von Julia Schumm und Katrin Weiler mit einer bemerkenswert klaren, warmen Klangfarbe. Ihr zartes „Still a Bach Lullaby“ und das lebendige „Go, tell it on the mountain“, getragen von einem feinen Flötensolo von Lena Sollner, sorgten für einen stimmungsvollen Auftakt, der das Publikum unmittelbar in den Bann zog.
Das Jugendsinfonieorchester unter der Leitung von Michael Pietsch-Rether und Dorothea Merkel zeigte sich anschließend in festlicher Spielfreude. Mit klangprächtigen Arrangements wie „Joy to the World“ oder „Deck the Halls“ und einem ausdrucksstarken Blumenwalzer präsentierte sich das Ensemble auf beeindruckendem Niveau und setzte wirkungsvolle Akzente, die die festliche Atmosphäre weiter verdichteten.
Einen lebhaften Kontrast bot der „moderne“ Teil des Programms: Der Rock-Pop-Chor unter Jörg Hankele, die energiegeladene Jam-AG von Roman Weibert und die vielseitige Schulband mit Lian Comak, Julius Göbel, Sarah Hengst, Carina Hofmann, Yara Hornschuh, Sophia Mattes und Gabriela Spanic setzten mit Titeln wie „Let’s get loud“ oder „Underneath the Tree“ frische, rhythmische Akzente die zum Fingerschnippen einluden. Dieser Abschnitt zeigte eindrucksvoll, wie selbstverständlich sich am Gymnasium klassische und moderne Musiktraditionen ergänzen und wie breit die musikalische Ausbildung aufgestellt ist.
Am Ende dankte das Publikum allen Mitwirkenden mit langanhaltenden Ovationen. Ein besonderes Gemeinschaftsgefühl erzeugte das traditionell von allen Mitwirkenden und Publikum gesungene „Tollite Hostias“ von Camille Saint-Saëns.
Dieses Konzert war mehr als eine festliche Veranstaltung – es war ein kulturelles Ereignis, das Neuenbürgs Ruf als leidenschaftliche Musikstadt eindrucksvoll bestätigt.







